WHFF Projekt: 2021.11
Projektleitung: Astrid Zabel (Universität Bern), Veronika Schick (ETH Zürich), Eva Lieberherr (ETH Zürich)
Projektpartner: ETH Zürich, NARP Natural Resource Politcy Group, Universität Bern, CDE Centre for development and environmental
Das Kurzvideo zum Projekt auf Youtube kann unter folgendem Link angesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=kLVlNY36Jxk
Das wichtigste in Kürze
Der Anteil an Laubholz wird in Schweizer Wäldern aufgrund des Klimawandels steigen, während die Nachfrage ausserhalb des Energiesektors niedrig bleibt.
Es wurden zwei Hauptanwendungsbereiche für Laubholz ermittelt: der Bausektor und die Bioraffinerie.
Laubholz bietet Chancen im nachhaltigen Bauwesen, kann Beton und Stahl teilweise ersetzen und auf breite gesellschaftliche Akzeptanz stossen. Jedoch gibt es Hindernisse wie die kleinteilige Organisation der Wälder und den Mangel an Sägewerken.
In der Bioraffinerie kann Nadelholz weiterverarbeitet werden, z. B. zu Polymeren, Farbstoffen, Kosmetika oder Aromastoffen. Auch entlang der Wertschöpfungskette gibt es verschiedene Chancen und Herausforderungen.
Vorgeschlagene Lösungen zur Förderung der Laubholznutzung umfassen die Entwicklung einer umfassenden Waldstrategie, die Berechnung der Energie in Holzimporten und praxisnahe Bioökonomiestrategien.
Die Autorinnen betonen die Notwendigkeit, Massnahmen auf Marktverzerrungen hin zu prüfen und bestehende Hindernisse abzubauen, ohne neue zu schaffen. Es wird empfohlen, dass die Holzindustrie den internen Zusammenhalt noch stärker fördert.
Projektbeschreibung
Die Studie befasst sich mit der steigenden Verfügbarkeit von Laubholz in Schweizer Wäldern infolge des Klimawandels sowie der geringen Nachfrage ausserhalb des Energiesektors. Hauptaugenmerk liegt auf der Analyse von Chancen, Herausforderungen und potenziellen Massnahmen zur Förderung der Laubholznutzung. Experteninterviews und Literaturrecherche dienen als Grundlage für die Untersuchung. Experten betonen das Potenzial von Laubholz im nachhaltigen Bauwesen, während Hindernisse wie fragmentierte Waldbewirtschaftung und fehlende Infrastruktur die Nutzung behindern. Empfohlene Lösungen umfassen eine Waldstrategie, energetische Analyse von Holzimporten und eine praxisorientierte Bioökonomiestrategie, um den Einsatz von Laubholz zu steigern.
Schlussfolgerungen
Die Studie analysiert die prognostizierte Zunahme von Laubholz in Schweizer Wäldern infolge des Klimawandels und des naturnahen Waldbaus. Sie diskutiert die Frage, ob Bund und Kantonen durch Rahmenbedingungen die Verwendung von Laubholz ausserhalb des Energiesektors fördern könnten. Basierend auf Literaturrecherche, Experteninterviews und einem Workshop werden verschiedene Meinungen zur Förderung der Laubholznutzung präsentiert. Empfohlene Massnahmen umfassen technologische Lösungen für den Holzverkauf, Unterstützung der einheimischen Sägewerke durch Importsteuern sowie die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Bauausschreibungen. Die Studie betont die Notwendigkeit, bestehende Barrieren abzubauen und potenzielle Marktverzerrungen zu berücksichtigen, während sie indirekte Hemmnisse wie unzureichende Preise für Treibhausgasemissionen und eine fragmentierte Waldeigentümerstruktur identifiziert. Empfehlungen für eine verbesserte Koordination und weniger Wettbewerbsdenken in der Branche werden ebenfalls hervorgehoben, während darauf hingewiesen wird, dass zukünftige Studien andere Sprachräume berücksichtigen sollten, um ein breiteres Meinungsspektrum einzubeziehen.
Hier können Sie den vollständigen Bericht runterladen:
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie auf ARAMIS.
Das Projekt wurde von der Wald- und Holzforschungsförderung Schweiz WHFF-CH des Bundesamt für Umwelt BAFU und der Konferenz für Wald, Wildtiere und Landschaft KWL der Kantone unterstützt.